Das ging gerade nochmal gut

Die Bay of Fundy hat uns dermassen fasziniert, dass wir sie noch von der anderen Seite anschauen mussten. Wir sind sogar auf dem Meeresgrund gelaufen und bestaunten die Geschwindigkeit, mit der sich das Meer zurückzieht. Bis zu 15 km/h legt es an den Tag und zieht sich bis zu 15 Höhenmeter zurück. Beim Leuchtturm am Cape d'Or kann man sehen wie stark die Strömung ist. Es ist auch ein richtig schöner Ort zum Chillen.  

Als wir eines Nachmittags unseren nächsten Nachtplatz ausgemacht hatten, fuhren wir die ungeteerte Strasse entlang. Plötzlich sprang mein Herz wie ein junges Rehlein, als sich das Zebra auf der Beifahrerseite zum Boden neigte. Jetzt brauchten wir also wirklich das erste Mal 4WD. Sperren waren nicht nötig…. Damit kamen wir ohne Probleme raus. Nicht aber beim zweiten Einsacker.  Da musste Stefan schon ordentlich aufs Gaspedal treten. Ich bin die Strasse entlanggelaufen und wir kamen zum Entschluss, dass wir besser umkehren, sie wurde nämlich nicht besser. Nun war uns auch klar, wieso der dicke Ast über die Strasse ragte. Den hatte Stefan nämlich vorher abgesägt, sodass wir durchkamen. Wie ein Kind vor dem Christbaum ist er davor gestanden und hat sich gefreut, dass er seine Axt endlich gebrauchen kann.  

Das Wetter hat sich bisher von der schönen Seite gezeigt, also machten wir eine kleine Rundwanderung im Chignecto Park. Für vier Stunden ging es über Stock und Stein, durch Flüsschen und zum Schluss eine ganze Zeit lang durch Schnee. Da hatten wir unser Mittagessen redlich verdient.

 

Die Landschaft ist unbeschreiblich und unterscheidet sich alle Stunden während der Fahrt. Zum Übernachten haben wir bisher immer was gefunden. Zum Beispiel nach einem langen Ritt über eine Strasse, die aussah wie der beste Appenzeller Käse so gross waren teilweise die Löcher. Stefan war schon am Fluchen, ich sah das eher als eine  Art Teststrecke. Danach konnten wir  sagen, dass der Tüdelmeister Stefan alles gut festgemacht hat. Und die Strecke brachte uns zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort. Der Landlord eines Stück Landes begutachtete gerade das Treiben auf dem Fluss. Wir fragten, ob wir eine Nacht da stehen dürfen und wurden nicht enttäuscht. Auf dem Fluss trieben Eisschollen abwärts – ein atemberaubender Anblick! Es ist noch nicht die beste Reisezeit, aber was wir bisher erleben und sehen durften wollen wir nicht missen.  

Die Kanadier selber sind sehr fröhliche und hilfsbereite Menschen. Dies hat uns Gino von der Baisley Lodge wieder einmal bewiesen. Wir wurden herzlich empfangen und er wollte uns unser Zebra schon abkaufen, der grosse Toyota Fan. Nach einem reichhaltigen und sehr leckeren Abendessen sind wir in einer seiner Lodges tief und fest eingeschlafen.  Zum Abendessen und der Übernachtung hat er uns eingeladen. Wir waren die ersten Overlander dieses Jahr und haben damit seine Saison sozusagen eingeläutet. Auf seinem Anwesen sind alle Overlander herzlich willkommen und wir können es allen nur wärmstens empfehlen. Der Kriegsveteran hat einige Geschichten auf Lager. Zudem sind seine 36 Schlittenhunde ein Erlebnis für sich.

 

Wir statteten Quebec City nur einen kurzen Besuch ab, da es noch sonnig war. Wie dem Rest des Staates überhaupt. Zum einen war es immer noch sehr kalt und es goss in Strömen. Und zum anderen wollen wir mehr Zeit haben für den Westen. So haben wir Strecke gemacht und sind nach Ontario gekommen. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Silvia usacan (Donnerstag, 04 Mai 2017 02:34)

    Toll geschrieben, und die Kanadier sind wirklich tolle hilfsbereite Menschen,ich hoffe wir sehen uns im Norden , weiterhin viel Spaß .