Endspurt für Kanada

In Vancouver konnten wir beim Bruder von Steve übernachten. Das war ganz praktisch und echt super lieb von Kevin und Sam. Leider konnten wir nicht allzu viel Zeit mit ihnen verbringen, wir haben uns nämlich am nächsten Tag mit unseren Freunden Estecy und Thomas in der Stadt getroffen und tags darauf fuhren wir mit ihnen in die Wildnis Kanadas. Aber alles der Reihe nach.

 

Der Tag in Vancouver war toll. Mit gemieteten Fahrrädern umrundeten wir den Stanley Park und machten auf Granville Island Mittagshalt. Die Insel ist toll für People watching und shopping. Einkaufsläden reihen sich aneinander und im Foodmarket bekamen wir alle etwas um unsere hungrigen Mägen zu stillen. Zurück an der Waterfront, genauer beim Floatplane Terminal, genossen wir unser Feierabendbier und den Panoramablick über die Schiffe und Wasserflugzeuge. Natürlich die Menschen, die unten an der Waterfront herumschlendern oder biken nicht zu vergessen – für Unterhaltung war gesorgt. Nachdem wir das Citylife sichtlich genossen hatten, wurde es Zeit, unseren Freunden das richtige Kanada zu zeigen. Mit frisch entgegengenommenem Camper ging es erstmal auf Einkaufstour in Chilliwack. Damit waren wir ausgerüstet für einige Tage auf den Backroads. Nachdem wir die erste Nacht am Similkameen River verbracht hatten, steuerten wir am nächsten Tag den Nickel Plate Lake an. Thomas meinte einige Male, wie malerisch es doch sei, die Farben so anders als bei uns. Da habe ich gemerkt, wie selbstverständlich doch einiges wird, wenn man es nur genug um sich hat. Toll, wiedermal daran erinnert zu werden, wie wundervoll die Umgebung ist.  

Wir verliessen die Höhe und begaben uns ins Okanagan Valley. Eine der heissesten Gegenden von Kanada. Auf unserem Weg nach Vancouver erhaschten wir ja schon einmal einen ersten Eindruck, als wir durch Osoyoos fuhren. Dieses Mal war es noch heisser in Penticton. Die einzige Lösung war Riverfloating. Floaties waren im Canadian Tire schnell besorgt. Ausgerüstet mit Bier liessen wir uns auf dem Okanagan River Channel treiben. Dies war genau die richtige Dosis Ruhe bevor wir am nächsten Tag den Myra Canyon entlang wanderten. Wir alle zogen unsere Wanderschuhe an. Wandern war allerdings zu viel gesagt. Du kannst den Weg auch mit dem Fahrrad fahren, er war also nicht sehr anspruchsvoll. Der Gang über die verschiedenen Holzbrücken mit der Aussicht auf den Canyon hat sich gelohnt.  

Aus unseren ursprünglich geplanten drei Nächten mit Estecy und Thomas wurden fünf. Weil es so toll war mit ihnen! Am 31. Juli haben wir den letzten gemeinsamen Abend feuchtfröhlich ausklingen lassen. Unsere 1. August Feier (Schweizer Nationalfeiertag) haben wir also vorgeholt. Am nächsten Morgen gab es Katerfrühstück mit selbst gebackenem Brot. Seit Vancouver ist nämlich auch ein Ofen mit in unserem Gepäck. Dieser soll für ein wenig Abwechslung sorgen. Wie vermisse ich Aufläufe und selbst gebackenen Kuchen!  

Alles hat ein Ende… Das Tschüss sagen nahte und fiel mir definitiv schwerer als erwartet. Vielleicht auch deshalb, weil sich damit ebenfalls unser Kanada Aufenthalt dem Ende neigte. Ich habe dieses Land mit seinen Leuten in mein Herz geschlossen. Tolle Natur und herzliche Menschen! Es war definitiv nicht mein letzter Besuch hier. Wegen des Grenzübertritts in die USA war ich schon super nervös. Das kommt sicher von zu viel Border Security schauen. Wir hatten ja schon sehr gute Erfahrungen mit den Grenzbeamten in Alaska gemacht. Mal schauen wie sich diese mit dem jetzigen Übertritt decken. Zuerst genossen wir noch einmal die kanadische Ruhe am Slocan Lake.  

Finde im nächsten Bericht heraus, wie die Einreise in die USA von statten ging.  

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